Walter Rüegg (1930–2022)
Geb. 8. August 1930 in Zürich, gest. 19. August 2022 in Zürich
Walter Rüegg studierte von 1951 bis 1956 Architektur an der ETH Zürich. Er diplomierte im Sommer 1956 bei Hans Hofmann, der ihm unmittelbar danach eine Anstellung in seinem privaten Büro anbot. Rüegg arbeitete an der Projektierung des Thermalbads in Zurzach (1956–1957, nicht ausgeführt), danach war er an der Planung der Neubauten für die Schweizerischen Botschaften in New Delhi und Bangkok beteiligt. Mit der Erlaubnis Hofmanns konnte er in dieser Zeit sein erstes eigenes Haus, eine Villa in Vevey, planen. Als Hofmann im Dezember 1957 unerwartet starb, wurde Rüegg im Büro Hofmann’s Erben mit der Weiterbearbeitung des Botschaftsprojekts in New Delhi betraut. Nach der Übernahme der Planungsverantwortung durch die Eidgenössische Baudirektion wurde er per 1. Juli 1958 Angestellter der Eidgenossenschaft. Von September 1958 bis zur Fertigstellung im Mai 1963 leitete er die Planung und die Ausführung der Schweizerischen Botschaft in Indien.
Nach einigen kleineren Folgeaufträgen für die Schweiz im Ausland war er auch an verschiedenen humanitären Projekten in Afrika beteiligt. In Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller, Ethnologen und Museologen Jean Gabus (1908–1992) verfasste er Projektstudien für Ethnographische Museen in Mauretanien und Benin (1964–1965). 1974, nach seiner definitiven Rückkehr in die Schweiz, gründete er in Zürich sein eigenes Büro.
Rüegg realisierte verschiedene Wohn-, Gewerbe- und Geschäftsbauten und verantwortete Sanierungen teils historisch bedeutender Bauten. Besonders erwähnenswert sind die Überbauung Breitenloh in Männedorf (1971–1973), bei der sich Rüegg an der Siedlung Halen in Bern orientierte, die Erweiterung der historistischen Villa Falkenstein (1978–1982) und der Umbau der Villa von Otto Rudolf Salvisberg (1995–1997), beide in Zürich.
Bruno Maurer
Zitierweise: Bruno Maurer, Bestandsbeschrieb Walter Rüegg, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, Mai 2011, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/walter-rueegg
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Der Vorlass von Walter Rüegg befindet sich seit April 2013 im gta Archiv. Er umfasst einen umfangreichen Bestand zur Planung und zum Bau der Schweizerischen Botschaft in New Delhi. Neben Plänen, Fotografien, Schriften und Zeitungsartikeln befindet sich darin ein von Rüegg 1963 kurz vor der Abreise verfasstes, rund 60-seitiges Baujournal, in dem er mit eigenen Fotografien und Texten den Bauprozess dokumentiert resp. reflektiert.
Weitere Dokumente betreffen die Bauten und Umbauten, die Rüegg nach seiner prägenden Zeit in Indien realisieren konnte. Darunter Materialien zur Überbauung Breitenloh in Männedorf/ZH, zu den Umbauprojekten Villa Falkenstein und Villa Salvisberg in Zürich und zum Neubau des Hörsaals der Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen in Birmensdorf EAFA (heute WSL). Den Grossteil seines umfangreichen Planbestands zum Haus Salvisberg hat Rüegg 2016 der Denkmalpflege des Kantons Zürich übergeben.
Walter Rüegg studierte von 1951 bis 1956 Architektur an der ETH Zürich. Er diplomierte im Sommer 1956 bei Hans Hofmann, der ihm unmittelbar danach eine Anstellung in seinem privaten Büro anbot. Rüegg arbeitete an der Projektierung des Thermalbads in Zurzach (1956–1957, nicht ausgeführt), danach war er an der Planung der Neubauten für die Schweizerischen Botschaften in New Delhi und Bangkok beteiligt. Mit der Erlaubnis Hofmanns konnte er in dieser Zeit sein erstes eigenes Haus, eine Villa in Vevey, planen. Als Hofmann im Dezember 1957 unerwartet starb, wurde Rüegg im Büro Hofmann’s Erben mit der Weiterbearbeitung des Botschaftsprojekts in New Delhi betraut. Nach der Übernahme der Planungsverantwortung durch die Eidgenössische Baudirektion wurde er per 1. Juli 1958 Angestellter der Eidgenossenschaft. Von September 1958 bis zur Fertigstellung im Mai 1963 leitete er die Planung und die Ausführung der Schweizerischen Botschaft in Indien.
Nach einigen kleineren Folgeaufträgen für die Schweiz im Ausland war er auch an verschiedenen humanitären Projekten in Afrika beteiligt. In Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller, Ethnologen und Museologen Jean Gabus (1908–1992) verfasste er Projektstudien für Ethnographische Museen in Mauretanien und Benin (1964–1965). 1974, nach seiner definitiven Rückkehr in die Schweiz, gründete er in Zürich sein eigenes Büro.
Rüegg realisierte verschiedene Wohn-, Gewerbe- und Geschäftsbauten und verantwortete Sanierungen teils historisch bedeutender Bauten. Besonders erwähnenswert sind die Überbauung Breitenloh in Männedorf (1971–1973), bei der sich Rüegg an der Siedlung Halen in Bern orientierte, die Erweiterung der historistischen Villa Falkenstein (1978–1982) und der Umbau der Villa von Otto Rudolf Salvisberg (1995–1997), beide in Zürich.
Bruno Maurer
Zitierweise: Bruno Maurer, Bestandsbeschrieb Walter Rüegg, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, Mai 2011, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/walter-rueegg
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Bestand
Der Vorlass von Walter Rüegg befindet sich seit April 2013 im gta Archiv. Er umfasst einen umfangreichen Bestand zur Planung und zum Bau der Schweizerischen Botschaft in New Delhi. Neben Plänen, Fotografien, Schriften und Zeitungsartikeln befindet sich darin ein von Rüegg 1963 kurz vor der Abreise verfasstes, rund 60-seitiges Baujournal, in dem er mit eigenen Fotografien und Texten den Bauprozess dokumentiert resp. reflektiert.
Weitere Dokumente betreffen die Bauten und Umbauten, die Rüegg nach seiner prägenden Zeit in Indien realisieren konnte. Darunter Materialien zur Überbauung Breitenloh in Männedorf/ZH, zu den Umbauprojekten Villa Falkenstein und Villa Salvisberg in Zürich und zum Neubau des Hörsaals der Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen in Birmensdorf EAFA (heute WSL). Den Grossteil seines umfangreichen Planbestands zum Haus Salvisberg hat Rüegg 2016 der Denkmalpflege des Kantons Zürich übergeben.
Ausgewählte Literatur
- Christoph Luchsinger (Hg.), Hans Hofmann. Vom neuen Bauen zur Neuen Baukunst, Zürich: gta Verlag, 1985
- Bruno Maurer (Hg.), A Tropical House. The Embassy of Switzerland in New Delhi, Zürich: gta Verlag, 2014