Hans Hofmann (1897–1957)
Geb. 8. April 1897 in Zürich, gest. 25. Dezember 1957 in Zürich
Von 1918 bis 1921 studierte Hans Hofmann an der ETH Zürich bei Gustav Gull und Karl Moser, im Anschluss ging er für ein Auslandssemester nach Stuttgart zu Paul Bonatz, um danach in Berlin im Büro Mebes und Emmerich Praxiserfahrung zu sammeln. 1925 kehrte er in die Schweiz zurück und eröffnete ein eigenes Büro in Zürich.
Nach ersten Wohnhäusern in regionalistisch orientierter Formensprache gewann Hofmann 1927 mit einem programmatisch modernen Projekt den ersten Preis im Wettbewerb für die Musterhäuser an der Wasserwerkstrasse in Zürich; der Entwurf wurde jedoch zugunsten des Zweitplatzierten nicht realisiert. Er blieb in seiner formalen Konsequenz im Œuvre Hofmanns singulär.
1928 assoziierte sich Hofmann mit Adolf Kellermüller, mit dem er bis 1952 in einer Bürogemeinschaft arbeitete. Bereits 1929 feierte das Büro mit seinem Kindergartengebäude in Zürich-Wiedikon – einem frühen, reformpädagogisch orientierten Pavillonsystem – den ersten Wettbewerbserfolg. In den Jahren 1928 bis 1935 realisierten Hofman und Kellermüller eine Reihe unterschiedlicher Wohnbauprojekte, die sachlich und rational durchgearbeitet wurden, dabei aber Avantgardismen der Formfindung mieden.
Wichtig wurde für Hofmann seine Tätigkeit als Ausstellungsarchitekt, die er parallel verfolgte. Mit seinen Gestaltungen prägte er das Bild der Schweiz auf internationalen Ausstellungen, etwa auf den Internationalen Ausstellungen in Barcelona (1929), Lüttich (1930) und Brüssel (1935). Als Chefarchitekt der vierten Schweizerischen Landesausstellung 1939 in Zürich war er unter anderem für die Gestaltung der sogenannten Höhenstrasse zuständig, welche die einzelnen Stationen der Ausstellung erschloss und inhaltlich verknüpfte. Nachdem er sich bereits seit Mitte der 1930er Jahre mit Repräsentationsformen beschäftigt hatte, arbeitete Hofmann hier mit Ornamentierungen und monumentalen Raumformen und schuf damit einen breit wahrgenommenen Beitrag zur damaligen, massgeblich von Peter Meyer initiierten Debatte um die Formulierbarkeit von Repräsentativität in moderner Form.
Hofmann konzentrierte sich fortan auf repräsentative Bauaufgaben, wobei die First Church of Christ Scientist in Zürich (1937/38) einen ersten Höhepunkt und zugleich einen vorläufigen Endpunkt seines Schaffens darstellte, denn mit dem Antritt seiner Professur an der ETH Zürich 1941 reduzierte Hofmann seine Bautätigkeit erheblich. Exemplarische Bauten des Spätwerks sind die Hallen 10 bis 21 für die Mustermesse Basel (MUBA) und das Kraftwerk Birsfelden (beide 1953/54) sowie die postum fertiggestellte Thomaskirche «Im Gut» in Zürich-Wiedikon.
Gregor Harbusch
Zitierweise: Gregor Harbusch, Bestandsbeschrieb Hans Hofmann, in: Website gta Archiv / ETH Zürich, Dezember 2009, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/hans-hofmann
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Der Nachlass Hans Hofmanns enthält Pläne, Fotos, Korrespondenz und diverses Material zu 100 Projekten, ausserdem Skizzenbücher, Fotoalben, Manuskripte, Korrespondenz, Sekundärmaterial, Juryberichte und anderes. Das Material ist vollständig geordnet, nummeriert und objektweise in der Archivdatenbank aufgenommen. Der Bestand umfasst im Einzelnen:
Von 1918 bis 1921 studierte Hans Hofmann an der ETH Zürich bei Gustav Gull und Karl Moser, im Anschluss ging er für ein Auslandssemester nach Stuttgart zu Paul Bonatz, um danach in Berlin im Büro Mebes und Emmerich Praxiserfahrung zu sammeln. 1925 kehrte er in die Schweiz zurück und eröffnete ein eigenes Büro in Zürich.
Nach ersten Wohnhäusern in regionalistisch orientierter Formensprache gewann Hofmann 1927 mit einem programmatisch modernen Projekt den ersten Preis im Wettbewerb für die Musterhäuser an der Wasserwerkstrasse in Zürich; der Entwurf wurde jedoch zugunsten des Zweitplatzierten nicht realisiert. Er blieb in seiner formalen Konsequenz im Œuvre Hofmanns singulär.
1928 assoziierte sich Hofmann mit Adolf Kellermüller, mit dem er bis 1952 in einer Bürogemeinschaft arbeitete. Bereits 1929 feierte das Büro mit seinem Kindergartengebäude in Zürich-Wiedikon – einem frühen, reformpädagogisch orientierten Pavillonsystem – den ersten Wettbewerbserfolg. In den Jahren 1928 bis 1935 realisierten Hofman und Kellermüller eine Reihe unterschiedlicher Wohnbauprojekte, die sachlich und rational durchgearbeitet wurden, dabei aber Avantgardismen der Formfindung mieden.
Wichtig wurde für Hofmann seine Tätigkeit als Ausstellungsarchitekt, die er parallel verfolgte. Mit seinen Gestaltungen prägte er das Bild der Schweiz auf internationalen Ausstellungen, etwa auf den Internationalen Ausstellungen in Barcelona (1929), Lüttich (1930) und Brüssel (1935). Als Chefarchitekt der vierten Schweizerischen Landesausstellung 1939 in Zürich war er unter anderem für die Gestaltung der sogenannten Höhenstrasse zuständig, welche die einzelnen Stationen der Ausstellung erschloss und inhaltlich verknüpfte. Nachdem er sich bereits seit Mitte der 1930er Jahre mit Repräsentationsformen beschäftigt hatte, arbeitete Hofmann hier mit Ornamentierungen und monumentalen Raumformen und schuf damit einen breit wahrgenommenen Beitrag zur damaligen, massgeblich von Peter Meyer initiierten Debatte um die Formulierbarkeit von Repräsentativität in moderner Form.
Hofmann konzentrierte sich fortan auf repräsentative Bauaufgaben, wobei die First Church of Christ Scientist in Zürich (1937/38) einen ersten Höhepunkt und zugleich einen vorläufigen Endpunkt seines Schaffens darstellte, denn mit dem Antritt seiner Professur an der ETH Zürich 1941 reduzierte Hofmann seine Bautätigkeit erheblich. Exemplarische Bauten des Spätwerks sind die Hallen 10 bis 21 für die Mustermesse Basel (MUBA) und das Kraftwerk Birsfelden (beide 1953/54) sowie die postum fertiggestellte Thomaskirche «Im Gut» in Zürich-Wiedikon.
Gregor Harbusch
Zitierweise: Gregor Harbusch, Bestandsbeschrieb Hans Hofmann, in: Website gta Archiv / ETH Zürich, Dezember 2009, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/hans-hofmann
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Bestand
Der Nachlass Hans Hofmanns enthält Pläne, Fotos, Korrespondenz und diverses Material zu 100 Projekten, ausserdem Skizzenbücher, Fotoalben, Manuskripte, Korrespondenz, Sekundärmaterial, Juryberichte und anderes. Das Material ist vollständig geordnet, nummeriert und objektweise in der Archivdatenbank aufgenommen. Der Bestand umfasst im Einzelnen:
- 45 Planrollen und 4 Planschubladen
- 4 Hängeregisterschubladen und 2 Laufmeter diverses Material
- 3 Modelle (First Church of Christ Scientist in Zürich, Schweizer Pavillon auf der Internationalen Ausstellung in Lüttich, Pavillon der Auslandsschweizer auf der Schweizerischen Landesausstellung 1939)
Ausgewählte Literatur
- Christoph Luchsinger (Hg.), Hans Hofmann. Vom Neuen Bauen zur Neuen Baukunst, Zürich 1985.
- Eva Maria Froschauer, Die Höhenstrasse an der Schweizerischen Landesausstellung in Zürich 1939. Raumkontinuum – Gesamtkunstwerk – nationales Manifest, unpubl. Abschlussarbeit NDS/gta, ETH Zürich 1996.
- Eva Maria Froschauer, «Die Schweiz, ein Bekenntnis», in: archithese 30 (Sept./Okt. 2000), Nr. 5, S. 20–27.
- Arthur Rüegg und Hermann Kohler, Kindergartenhaus Wiedikon 1928–32. Denkmalpflegerische Erneuerung, Zürich 2003.