Zwischen 1996 und 2009 wurde der Entwurfsunterricht im ersten Studienjahr am Departement Architektur der ETH Zürich von Prof. Dr. Marc Angélil unterrichtet. Der Jahreskurs (beginnend mit dem Winter-, später Herbstsemester) gliederte sich in zwei Semester (I + II) und umfasste jeweils einen ganzen Tag pro Woche. Am Morgen fand jeweils eine Vorlesung («Architektur I + II») statt, daran anschliessend ganztägige Seminar- und Studioarbeiten («Entwerfen I + II»). Während das erste (autonom-architektonische) Semester klar strukturiert und in seinen Übungen dezidiert didaktisch orientiert war, war das zweite (städtebauliche) Semester offener angelegt und erforderte von den Studierenden (bspw. auch hinsichtlich der Zeiteinteilung) mehr Engagement und Eigenverantwortung. Der Kurs ist in den von Angélil herausgegebenen Publikationen «Inchoate» (2003) und Deviations» (2008) dokumentiert. Der Kurs wurde mit einer Prüfung abgeschlossen, in der die Inhalte von Vorlesung und Seminar geprüft wurden und ein Entwurf gefordert war.
1954 in Alexandrien, Ägypten, geboren, schloss Marc Angélil 1979 sein Architekturstudium ab und dissertierte zum Thema "Technologie und Form in der Architekturtheorie" 1987 an der ETH Zürich. 1982 bis 1987 war er Dozent an der Graduate School of Design der Harvard University, 1987 bis 1994 an der University of Southern California in Los Angeles. Seit 1994 ist er Professor am Departement Architektur der ETH Zürich. Seine Forschungsprojekte am Institut für Städtebau und dem Netzwerk für Stadt und Landschaft NSL konzentrieren sich auf aktuelle Entwicklungen im Städtebau in verschiedenen städtischen Ballungszentren in Europa, Asien und den USA. Zusammen mit Sarah Graham, Reto Pfenninger, Manuel Scholl und Hanspeter Oester leitet er das Architekturbüro agps.architecture in Los Angeles und Zürich.