Johann Caspar Wolff (1818–1891): Kirche Affoltern am Albis ZH
Geb. 28. September 1818 in Affoltern (Zürich), gest. 27. April 1891 in Hottingen (Zürich)
Johann Caspar Wolff lernte von 1833 bis 1836 beim Architekten Hans Rychner in Neuenburg und studierte anschliessend an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sein Renommee verdankt er seinen Tätigkeiten als Bauverwalter in Zofingen (1841–1848) und vor allem als Staatsbauinspektor des Kantons Zürich (1851–1865), über die hinaus er grosse Bauten als freier Architekt verwirklichte. In Zürich entwarf er die Kaserne an der Sihl (ausgeführt 1873–1875 durch Johann Jakob Müller) und die dazu gehörende Reitschule an der Gessnerallee (1856–1859) sowie die Irrenheilanstalt Burghölzli (1865–1867, heute: Psychiatrische Universitätsklinik). Sein prominentestes Werk ist die Bauausführung des Eidgenössischen Polytechnikums (1860–1865, heute: Hauptgebäude der ETH Zürich) von Gottfried Semper, die ihm allerdings herbe Kritik einbrachte: «[…] unser Bauinspector, der gründlich verpfuscht, was schönes der Polytechnikumsbau verspricht» (Julius Stadler an Alfred Friedrich Bluntschli, 20. Oktober 1864).
1858 schlug Wolff für den Umbau des Kirchturms von Affoltern am Albis zwei schlichte Lösungen vor, die jedoch von der Kirchgemeinde verworfen wurden. 1861 wurde der Turm nach einer Skizze des direkt beauftragten Gottfried Semper und Ausführungsplänen Manfred Sempers aufgestockt. Die von der Kirchgemeinde aufbewahrten Pläne wurden dem gta Archiv 2003 anvertraut.
Alex Winiger
Zitierweise: Alex Winiger, Bestandsbeschrieb Johann Caspar Wolff, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, März 2021, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/johann-caspar-wolff
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
An anderen Archiven:
Eigene Schriften
Sekundärliteratur
Johann Caspar Wolff lernte von 1833 bis 1836 beim Architekten Hans Rychner in Neuenburg und studierte anschliessend an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sein Renommee verdankt er seinen Tätigkeiten als Bauverwalter in Zofingen (1841–1848) und vor allem als Staatsbauinspektor des Kantons Zürich (1851–1865), über die hinaus er grosse Bauten als freier Architekt verwirklichte. In Zürich entwarf er die Kaserne an der Sihl (ausgeführt 1873–1875 durch Johann Jakob Müller) und die dazu gehörende Reitschule an der Gessnerallee (1856–1859) sowie die Irrenheilanstalt Burghölzli (1865–1867, heute: Psychiatrische Universitätsklinik). Sein prominentestes Werk ist die Bauausführung des Eidgenössischen Polytechnikums (1860–1865, heute: Hauptgebäude der ETH Zürich) von Gottfried Semper, die ihm allerdings herbe Kritik einbrachte: «[…] unser Bauinspector, der gründlich verpfuscht, was schönes der Polytechnikumsbau verspricht» (Julius Stadler an Alfred Friedrich Bluntschli, 20. Oktober 1864).
1858 schlug Wolff für den Umbau des Kirchturms von Affoltern am Albis zwei schlichte Lösungen vor, die jedoch von der Kirchgemeinde verworfen wurden. 1861 wurde der Turm nach einer Skizze des direkt beauftragten Gottfried Semper und Ausführungsplänen Manfred Sempers aufgestockt. Die von der Kirchgemeinde aufbewahrten Pläne wurden dem gta Archiv 2003 anvertraut.
Alex Winiger
Zitierweise: Alex Winiger, Bestandsbeschrieb Johann Caspar Wolff, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, März 2021, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/johann-caspar-wolff
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Bestand
- 4 Pläne zum Umbauprojekt der Kirche Affoltern am Albis (1858)
An anderen Archiven:
- Planbestand zahlreicher Bauprojekte Wolffs im Staatsarchiv Zürich
Ausgewählte Literatur
Eigene Schriften
- Der Baufreund, oder, Allgemeine Anleitung zur bürgerlichen Baukunst, Zürich 1845.
Sekundärliteratur
- Andreas Hauser, Das kantonale Bauwesen im Zeichen des Hochbaues. Johann Caspar Wolff, Staatsbauinspektor 1851–1865, in: Baudirektion Kanton Zürich (Hg.), Das öffentliche Bauwesen in Zürich, T. 1: Das kantonale Bauamt 1798–1895, Zürich 2001, S. 74–116.
- Eidgenössisches Polytechnikum in Zürich, in: Winfried Nerdinger und Werner Oechslin (Hg.), Gottfried Semper 1803–1879. Architektur und Wissenschaft, München/Zürich 2003, S. 342–351.
- Turm der evangelisch-reformierten Pfarrkirche in Affoltern am Albis, in: Nerdinger/Oechslin 2003, S. 354–356.
- Dieter Weidmann, Gottfried Sempers «Polytechnikum» in Zürich. Ein Heiligtum der Wissenschaften und Künste, Diss., ETH Zürich 2010.
- Cornelia Bauer, «Johann Kaspar Wolff», in: Historisches Lexikon der Schweiz, 2014.
