Adolf P. Steger (1888–1939)

Geb. 15. November 1888 im Oberuzwil, gest. 6. April 1939 in Zollikon

Adolf Steger studierte am Technikum Biel (Diplom 1907) und erwarb erste baupraktische Erfahrung 1908 im Architekturbüro Gebrüder Pfister in Zürich. Von 1909 bis 1911 arbeitete er in München und studierte an der Technischen Hochschule bei Theodor Fischer. In den folgenden Jahren war er in Meran, Aachen, Montreal, St. Gallen, Basel und in den Nitrum-Werken in Bodio tätig.

Etwa 1922 schloss Steger sich mit Karl Egender zur Bürogemeinschaft Steger und Egender zusammen, die bis 1932 bestand. Das Hauptwerk ihrer Zusammenarbeit ist die Gewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum in Zürich (1930–1933), das aus einem zweistufigen Wettbewerb (1926/27) hervorging. Auf dem Weg zum Ausführungsprojekt gelang Steger und Egender die praktische und theoretische Annäherung an das Neue Bauen. Ihre Architekturauffassung gründete in den funktionalen, konstruktiven und repräsentativen Anforderungen der Bauaufgabe, avantgardistische Manifestationen waren nicht ihre Sache. Laut Aussagen der Angehörigen soll Adolf Steger beim Entwurf von Gewerbeschule und Kunstgewerbemuseum eine bedeutenden Anteil gehabt und beim Strandbad Küsnacht gar (1930) die alleinige baukünstlerische Verantwortung getragen haben. Weitere wichtige Zeugnisse der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Karl Egender sind die Bauten für die Fachausstellung für das Schweizerische Gastwirtsgewerbe in Zürich (1927), des Zoologischen Gartens Zürich (1928–1930) und das Limmathaus in Zürich (1930/31).

Nach dem Ende der Bürogemeinschaft mit Egender baute Adolf Steger neben einer Reihe von Einfamilienhäusern die Sekundarschule Grüze in Dübendorf (1934/35). Eine gewisse Beachtung fanden seine Beiträge in den Wettbewerben für das Kantonsspital (1934, mit Robert Schneider, 6. Rang) und das Kongresshaus (1936, Ankauf), beide in Zürich.

Dorothee Huber

Zitierweise: Dorothee Huber, Bestandsbeschrieb Adolf P. Steger, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, Mai 2021, http://www.archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/adolf-p-steger
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Bestand



Fragmente des Nachlasses im Umfang einer Planschublade und einer Archivschachtel übergab Stegers Sohn, Hans Ulrich Steger, von 1983 bis 2007 dem gta Archiv.


Ausgewählte Literatur


  • Luzi Dosch, Neues Bauen in der Schweiz. Gewerbeschule und Kunstgewerbemuseum Zürich 1930-1933 im Werk von Karl Egender, Liz.-Arbeit, Universität Zürich 1980.
  • Leza Dosch, Steger und Egender, in: Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hg.), Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert, Basel/Boston/Berlin 1998, S. 505–506.
  • Leza Dosch, Steger und Egender: Gewerbeschule und Kunstgewerbemuseum Zürich. Ein Bau und die Bestrebungen um seine Reprofilierung, in: Unsere Kunstdenkmäler 41 (1990), Nr. 1, S. 60–80.
  • Claude Lichtenstein, Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich, Museum für Gestaltung Zürich. Architekten Adolf Steger und Karl Egender, 1930–1933, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005 (Schweizerische Kunstführer Serie 78, Nr. 777).