Hans Rudolf Isliker (* 1937)
Geb. 1937 in Zürich
Hans Rudolf Isliker ist ein Schweizer Bauingenieur und Verkehrsplaner. Er war während Jahrzehnten leitender Beamter des Bundesamts für Verkehr der Schweizerischen Eidgenossenschaft und prägte dort insbesondere die internationale Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit langer Eisenbahntunnels.
Hans Rudolf Isliker schloss 1962 sein Bauingenieur-Studium mit Diplom an der ETH Zürich ab. Nach kurzen Anstellungen in verschiedenen Ingenieurbüros kehrte er 1965 für ein Nachdiplomstudium an die Schule zurück, an das 1961 gegründete und inzwischen von Martin Rotach geleitete Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung (ORL). Von 1967 bis 1970 arbeitete er am ORL, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab 1969 als voll-amtlicher Sekretär der Arbeitsgruppe des Bundes für die Raumplanung (ROCH). Danach ging er wieder in die Praxis zurück und war für das Zürcher Ingenieur- und Planungsbüro Basler & Hofmann tätig. Nach der Wahl von Martin Rotach zum Delegierten für Raumplanung des Bundes holte ihn dieser 1972 in sein Team, von wo er aber kurz darauf durch Peter Trachsel, dem Direktor des Eidgenössischen Amtes für Verkehr (EAV, seit 1978 Bundesamt für Verkehr BAV) für die Stelle des Technischen Vizedirektors abgeworben wurde, die er 1973 antrat. 1989 zum Stellvertretenden Direktor des BAV gewählt, verliess er das Amt im Herbst 2000.
Islikers Tätigkeitsschwerpunkte im EAV/BAV waren die Sicherheitsaufsicht über den öffentlichen Verkehr einschliesslich deren Regulierung, die technisch-betriebliche und sicherheitsspezifische Zweckmässigkeitsprüfung von Investitionen sowie die damit zusammenhängenden Zulassungs- und Bewilligungsverfahren. Eine besondere Herausforderung ergab sich ab 1986 in der Initialphase der NEAT (Neue Eisenbahn-Alpentransversale), als die beiden Basistun-nel-Projekte am Gotthard und Lötschberg unter Leitung von Isliker noch ganz in der Verantwortung des BAV lagen, bis sie 1993 den dafür geschaffenen Ausführungsorganen übergeben werden konnten. Daneben wirkte Isliker als Vertreter der Schweiz oder des BAV in verschiedenen internationalen und nationalen Gremien mit – gegen Ende seiner Zeit im BAV namentlich als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der zwischenstaatlichen Organisation für den internationalen Eisenbahnverkehr (OTIF) mit Sitz in Bern. Oktober 2000 wechselte Isliker von dieser Funktion in die vollamtliche Funktion des Generaldirektors (heute Generalsekretär) der OTIF, die er bis zu seiner Pensionierung Ende 2004 innehatte.
Alex Winiger
Zitierweise: Alex Winiger, Bestandsbeschrieb Hans Rudolf Isliker, in: Website gta Archiv / ETH Zürich, Juli 2020, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/hans-rudolf-isliker
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Eigene Schriften
Sekundärliteratur
Hans Rudolf Isliker ist ein Schweizer Bauingenieur und Verkehrsplaner. Er war während Jahrzehnten leitender Beamter des Bundesamts für Verkehr der Schweizerischen Eidgenossenschaft und prägte dort insbesondere die internationale Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit langer Eisenbahntunnels.
Hans Rudolf Isliker schloss 1962 sein Bauingenieur-Studium mit Diplom an der ETH Zürich ab. Nach kurzen Anstellungen in verschiedenen Ingenieurbüros kehrte er 1965 für ein Nachdiplomstudium an die Schule zurück, an das 1961 gegründete und inzwischen von Martin Rotach geleitete Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung (ORL). Von 1967 bis 1970 arbeitete er am ORL, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab 1969 als voll-amtlicher Sekretär der Arbeitsgruppe des Bundes für die Raumplanung (ROCH). Danach ging er wieder in die Praxis zurück und war für das Zürcher Ingenieur- und Planungsbüro Basler & Hofmann tätig. Nach der Wahl von Martin Rotach zum Delegierten für Raumplanung des Bundes holte ihn dieser 1972 in sein Team, von wo er aber kurz darauf durch Peter Trachsel, dem Direktor des Eidgenössischen Amtes für Verkehr (EAV, seit 1978 Bundesamt für Verkehr BAV) für die Stelle des Technischen Vizedirektors abgeworben wurde, die er 1973 antrat. 1989 zum Stellvertretenden Direktor des BAV gewählt, verliess er das Amt im Herbst 2000.
Islikers Tätigkeitsschwerpunkte im EAV/BAV waren die Sicherheitsaufsicht über den öffentlichen Verkehr einschliesslich deren Regulierung, die technisch-betriebliche und sicherheitsspezifische Zweckmässigkeitsprüfung von Investitionen sowie die damit zusammenhängenden Zulassungs- und Bewilligungsverfahren. Eine besondere Herausforderung ergab sich ab 1986 in der Initialphase der NEAT (Neue Eisenbahn-Alpentransversale), als die beiden Basistun-nel-Projekte am Gotthard und Lötschberg unter Leitung von Isliker noch ganz in der Verantwortung des BAV lagen, bis sie 1993 den dafür geschaffenen Ausführungsorganen übergeben werden konnten. Daneben wirkte Isliker als Vertreter der Schweiz oder des BAV in verschiedenen internationalen und nationalen Gremien mit – gegen Ende seiner Zeit im BAV namentlich als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der zwischenstaatlichen Organisation für den internationalen Eisenbahnverkehr (OTIF) mit Sitz in Bern. Oktober 2000 wechselte Isliker von dieser Funktion in die vollamtliche Funktion des Generaldirektors (heute Generalsekretär) der OTIF, die er bis zu seiner Pensionierung Ende 2004 innehatte.
Alex Winiger
Zitierweise: Alex Winiger, Bestandsbeschrieb Hans Rudolf Isliker, in: Website gta Archiv / ETH Zürich, Juli 2020, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/hans-rudolf-isliker
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Bestand
- 11 Archivschachteln mit Texten und Dokumentationen:
- Transitkonzept, Projektleitungs- und persönliche Unterlagen, ab 1989
- Projektorganisation Sicherheitsbericht Alptransit (SiB AT) 1996–2003
- Stellvertreterausschuss Verkehrsminister Alpentransversalen (vor allem Ehemaligentreffen, ab 2000)
- Die Alptransit-Studie 1986–88 der Expertengruppe befindet sich im NEAT-Bestand des gta Archivs. Unterlagen zu Hans Rudolf Islikers Tätigkeit am Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung (ORL) befinden sich im ORL-Archiv des gta Archivs.
- Ein Teil der Unterlagen kann (gemäss Bundesarchivgesetz von 1998) erst nach Ablauf einer Schutzfrist von 30 Jahren eingesehen werden.
Ausgewählte Quellen und Literatur
Eigene Schriften
- Raumordnung Schweiz (ROCH). Schlussbericht, Bern 1970 (redigiert von Hans Rudolf Isliker).
- Aufgaben der Bahnen im Rahmen des europäischen Verkehrs. Die Schweiz im Zentrum europäischer Verkehrsprobleme, in: Schweizer Ingenieur und Architekt, 108 (1990), Nr. 49, S. 1444–1446.
- Staatliche Sicherheitsaufsicht im öffentlichen Verkehr? Grundsätzliches zum Thema, in: SwissTraffic, 4 (1997), S. 1–2.
- Die Zukunfsvision der OTIF ausgehend vom COTIF 1999, in: Eisenbahntechnische Rundschau (ETR), 52 (2003), Nr. 10, S. 595–600.
- Lötschberg-Basistunnel: Der erste Schritt zur NEAT, in: ETR, 56 (2007), Nr. 6, S. 347–351.
- Die Entwicklung der Idee der europäischen Korridore, in: ETR, 60 (2011), Nr. 3, S. 31–33.
- 50 Jahre Raumplanungsausbildung an der ETH Zürich: Hans Rudolf Isliker, Kurs 1965/67, in: disP, 203 (4/2015), S. 87–89.
- Die Sicherheit langer Eisenbahntunnels: Ein methodischer Rückblick aus der Sicht der Aufsichtsbehörden, in: ETR, 65 (2016), Nr. 5, Swiss Spezial, S. 28–31.
Sekundärliteratur
- Martina Koll-Schretzenmayr, Gelungen – misslungen? Die Geschichte der Raumplanung Schweiz, Zürich 2006.
- Hans-Ulrich Berger u. a., Verkehrspolitische Entwicklungspfade in der Schweiz. Die letzten 50 Jahre, Zürich 2009.