Jakob Stamm (1861–1933)
Geb. 7. August 1861 in Beringen SH, gest. 25. September 1933 in Schaffhausen
Nach einem einjährigen Praktikum beim Kantonsbaumeister Johann Christoph Bahnmaier in Schaffhausen begann Jakob Stamm im Jahr 1880 mit einem Architekturstudium am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich, wo er 1884 bei Alfred Friedrich Bluntschli, dem Nachfolger Gottfried Sempers, diplomierte. Anschliessend arbeitete er im Wiener Büro Raschka & Boguslaroski sowie 1886-1989 in Wiesbaden bei Friedrich Lang. Zurück in der Schweiz übernahm er für Albert August Müller die Bauleitung beim repräsentativen Neubau für die Neue Bank in Schaffhausen.
1890 eröffnete Stamm in Schaffhausen ein eigenes Architekturbüro. Bis in die späten 1910er Jahre gehörte er zu den meistbeschäftigten Schaffhauser Architekten und konnte zahlreiche Villen, Wohn- und Geschäftshäuser sowie wichtige Umbauten und Restaurierungen in der Schaffhauser Altstadt ausführen, wobei sich seine architektonische Handschrift sukzessive vom Späthistorismus der Semperschule zu einem ausgeprägten Heimatstil verlagerte.
Jakob Stamm war langjähriges Mitglied im städtischen Baukollegium Schaffhausens und engagierte sich als Vorstandmitglied des Schaffhauser Vereins für Heimatschutz, als Präsident des Schaffhauser Kunstvereins sowie als Quästor des Schweizerischen Kunstvereins schon früh für den Heimatschutz und künstlerische Anliegen. Zeugnis davon legen unter anderem seine dreiteilige Publikation über Schaffhauser Deckenplastik (1911-1914) und seine Mitarbeit am Schaffhauser Band über «Das Bürgerhaus in der Schweiz» ab, bei welchem er die Bauaufnahmen leitete und zu dem er zahlreiche eigene Zeichnungen beisteuerte (vgl. «Das Bürgerhaus in der Schweiz, Bd. VI, Der Kanton Schaffhausen» [Buchbesprechung], in: SBZ, Bd. 71, Nr. 21, 25.5.1918, S. 226–229).
Sein Sohn Eugen Stamm studierte ebenfalls Architektur in Dresden und an der ETH Zürich, wo er 1918 diplomierte. Der Architekt Jakob Stamm ist nicht zu verwechseln mit dem nur wenige Jahre älteren gleichnamigen Bahningenieur (1855–1937, vgl. «Jakob Stamm» [Nekrolog], in: SBZ, Bd. 109, Nr. 7, 13.2.1937, S. 84).
Daniel Weiss
Zitierweise: Daniel Weiss, Bestandesbeschrieb Jakob Stamm, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, November 2010, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/jakob-stamm
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Der Teilnachlass von Stamm im gta Archiv umfasst eine Mappe mit 26 Blättern Zeichnungen und architektonische Entwürfe aus der Studienzeit am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich 1881-84 inklusive der Diplomarbeit. Ausserdem diverse Drucke und ein Blatt mit Figurenzeichnen von Eugen Stamm (1915). Das Material wurde vollständig geordnet, nummeriert und konvolutweise in der Datenbank aufgenommen.
Biografische Dokumente sowie Aquarelle und Skizzen Stamms befinden sich im Stadtarchiv Schaffhausen.
Nach einem einjährigen Praktikum beim Kantonsbaumeister Johann Christoph Bahnmaier in Schaffhausen begann Jakob Stamm im Jahr 1880 mit einem Architekturstudium am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich, wo er 1884 bei Alfred Friedrich Bluntschli, dem Nachfolger Gottfried Sempers, diplomierte. Anschliessend arbeitete er im Wiener Büro Raschka & Boguslaroski sowie 1886-1989 in Wiesbaden bei Friedrich Lang. Zurück in der Schweiz übernahm er für Albert August Müller die Bauleitung beim repräsentativen Neubau für die Neue Bank in Schaffhausen.
1890 eröffnete Stamm in Schaffhausen ein eigenes Architekturbüro. Bis in die späten 1910er Jahre gehörte er zu den meistbeschäftigten Schaffhauser Architekten und konnte zahlreiche Villen, Wohn- und Geschäftshäuser sowie wichtige Umbauten und Restaurierungen in der Schaffhauser Altstadt ausführen, wobei sich seine architektonische Handschrift sukzessive vom Späthistorismus der Semperschule zu einem ausgeprägten Heimatstil verlagerte.
Jakob Stamm war langjähriges Mitglied im städtischen Baukollegium Schaffhausens und engagierte sich als Vorstandmitglied des Schaffhauser Vereins für Heimatschutz, als Präsident des Schaffhauser Kunstvereins sowie als Quästor des Schweizerischen Kunstvereins schon früh für den Heimatschutz und künstlerische Anliegen. Zeugnis davon legen unter anderem seine dreiteilige Publikation über Schaffhauser Deckenplastik (1911-1914) und seine Mitarbeit am Schaffhauser Band über «Das Bürgerhaus in der Schweiz» ab, bei welchem er die Bauaufnahmen leitete und zu dem er zahlreiche eigene Zeichnungen beisteuerte (vgl. «Das Bürgerhaus in der Schweiz, Bd. VI, Der Kanton Schaffhausen» [Buchbesprechung], in: SBZ, Bd. 71, Nr. 21, 25.5.1918, S. 226–229).
Sein Sohn Eugen Stamm studierte ebenfalls Architektur in Dresden und an der ETH Zürich, wo er 1918 diplomierte. Der Architekt Jakob Stamm ist nicht zu verwechseln mit dem nur wenige Jahre älteren gleichnamigen Bahningenieur (1855–1937, vgl. «Jakob Stamm» [Nekrolog], in: SBZ, Bd. 109, Nr. 7, 13.2.1937, S. 84).
Daniel Weiss
Zitierweise: Daniel Weiss, Bestandesbeschrieb Jakob Stamm, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, November 2010, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/jakob-stamm
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Bestand
Der Teilnachlass von Stamm im gta Archiv umfasst eine Mappe mit 26 Blättern Zeichnungen und architektonische Entwürfe aus der Studienzeit am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich 1881-84 inklusive der Diplomarbeit. Ausserdem diverse Drucke und ein Blatt mit Figurenzeichnen von Eugen Stamm (1915). Das Material wurde vollständig geordnet, nummeriert und konvolutweise in der Datenbank aufgenommen.
Biografische Dokumente sowie Aquarelle und Skizzen Stamms befinden sich im Stadtarchiv Schaffhausen.
Ausgewählte Literatur
- Jakob Stamm, Schaffhauser Deckenplastik. Neujahrsblatt des Kunstvereins und des historisch-antiquarischen Vereins Schaffhausen, Hefte 17-19, Schaffhausen, Kunstverein, 1911/1913/1914 [2 Teile in 3 Heften].
- E.M., «Jakob Stamm» [Nekrolog], in: SBZ, Bd. 102, Nr. 16, 14.10.1933, S. 202.
- INSA, Inventar der Neueren Schweizer Architektur 1850-1920, Bd. 8, Zürich 1996 [Kapitel Schaffhausen, diverse Einträge zu Jakob Stamm, vgl. Register in INSA, Bd. 11 (Register), Zürich 2004. S. 269].
- Schweizerisches Künstler-Lexikon, hrsg. Carl Brun. Bd. 3, Huber, Frauenfeld 1913. S. 213.
- Jürg Zimmermann, «Jakob Stamm», in: Schaffhauser Beiträge zur Geschichte, Bd. 68, Schaffhauser Biographien Teil 5., Thayngen 1991. S. 174-179.