William Dunkel (1893–1980)
Geb. 26. März 1893 in New Jersey, USA, gest. 10. September 1980 in Kilchberg, Zürich
William Dunkel verbrachte seine Schulzeit in Buenos Aires und Lausanne. An der Technischen Hochschule Dresden studierte er von 1912 bis 1917 Architektur und promovierte bei Cornelius Gurlitt zum Thema der Entwicklung des Städtebaus in den USA. Dunkel liess sich nach dem Studium in Düsseldorf nieder, wo er sich anfänglich als Maler betätigte. Erfolge in Architekturwettbewerben im Rheinland und im Ruhrgebiet stellten sich ab 1922 ein (u. a. Brückenkopfgebäude Rheinpark in Düsseldorf, Rathaus und Brückenkopf in Köln). Aufgrund dieser frühen Erfolge wurde Dunkel 1929 auf dem Berufungsweg als Professor an die ETH Zürich verpflichtet, wo er bis 1959 unterrichtete.
Der weitgereiste Dunkel hat sich der schweizerischen Realität nur bedingt angepasst und ist auch mit seinem Verständnis der Architektur als primär «künstlerischem Akt» gegenüber seinen rationalistischen Generationsgenossen auf Distanz geblieben. Dunkels Ruf als undogmatischer Entwerfer und Lehrer wird durch sein Werk bestätigt. Seine frühen Projekte erinnern an die expressionistischen Entwürfe von Hans Poelzig, den Dunkel in seinen letzten Studienjahren in Dresden noch erlebt haben muss. Seine ersten Bauten in und um Zürich, die Orion-Garage in Zürich (1929) und sein Eigenheim in Kilchberg (1932) unweit der Siedlung Neubühl, gehören zu den frühen Beispielen des Neuen Bauens in der Schweiz. Wettbewerbserfolge gingen den grossen Realisierungen Dunkels in den 1950er und 1960er Jahren voraus, unter anderem die Central Bank of Iraq, Bagdad (1954), die Geschäftshäuser Pax in Genf (1955) und Rämibühl in Zürich (1956) sowie das Stadion Letzigrund in Zürich (1958). Nicht ausgeführt wurde das im Wettbewerb 1961 erstprämierte Projekt für den Neubau des Zürcher Stadttheaters (Opernhaus), bei dem Dunkel – wie andere Wettbewerbsteilnehmer auch – Alvar Aaltos Theaterentwurf für Essen rezipiert hatte.
Bruno Maurer
Zitierweise: Bruno Maurer, Bestandsbeschrieb William Dunkel, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, Oktober 2015, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/william-dunkel
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
12 Planschrankschubladen und circa 9 Laufmeter Pläne, Fotos und Akten zu
William Dunkel verbrachte seine Schulzeit in Buenos Aires und Lausanne. An der Technischen Hochschule Dresden studierte er von 1912 bis 1917 Architektur und promovierte bei Cornelius Gurlitt zum Thema der Entwicklung des Städtebaus in den USA. Dunkel liess sich nach dem Studium in Düsseldorf nieder, wo er sich anfänglich als Maler betätigte. Erfolge in Architekturwettbewerben im Rheinland und im Ruhrgebiet stellten sich ab 1922 ein (u. a. Brückenkopfgebäude Rheinpark in Düsseldorf, Rathaus und Brückenkopf in Köln). Aufgrund dieser frühen Erfolge wurde Dunkel 1929 auf dem Berufungsweg als Professor an die ETH Zürich verpflichtet, wo er bis 1959 unterrichtete.
Der weitgereiste Dunkel hat sich der schweizerischen Realität nur bedingt angepasst und ist auch mit seinem Verständnis der Architektur als primär «künstlerischem Akt» gegenüber seinen rationalistischen Generationsgenossen auf Distanz geblieben. Dunkels Ruf als undogmatischer Entwerfer und Lehrer wird durch sein Werk bestätigt. Seine frühen Projekte erinnern an die expressionistischen Entwürfe von Hans Poelzig, den Dunkel in seinen letzten Studienjahren in Dresden noch erlebt haben muss. Seine ersten Bauten in und um Zürich, die Orion-Garage in Zürich (1929) und sein Eigenheim in Kilchberg (1932) unweit der Siedlung Neubühl, gehören zu den frühen Beispielen des Neuen Bauens in der Schweiz. Wettbewerbserfolge gingen den grossen Realisierungen Dunkels in den 1950er und 1960er Jahren voraus, unter anderem die Central Bank of Iraq, Bagdad (1954), die Geschäftshäuser Pax in Genf (1955) und Rämibühl in Zürich (1956) sowie das Stadion Letzigrund in Zürich (1958). Nicht ausgeführt wurde das im Wettbewerb 1961 erstprämierte Projekt für den Neubau des Zürcher Stadttheaters (Opernhaus), bei dem Dunkel – wie andere Wettbewerbsteilnehmer auch – Alvar Aaltos Theaterentwurf für Essen rezipiert hatte.
Bruno Maurer
Zitierweise: Bruno Maurer, Bestandsbeschrieb William Dunkel, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, Oktober 2015, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/william-dunkel
© gta Archiv / ETH Zürich und der Autor, alle Rechte bleiben vorbehalten. Dieses Werk darf für nichtkommerzielle, pädagogische Zwecke kopiert und weiterverbreitet werden, wenn die Erlaubnis des Autors und der Inhaber der Nutzungsrechte erteilt ist. Für die Genehmigung wenden Sie sich bitte an das gta Archiv.
Bestand
12 Planschrankschubladen und circa 9 Laufmeter Pläne, Fotos und Akten zu
- circa 230 Bauten und Entwürfen
- Vorlesungen und Vorträgen
- Diversem
Ausgewählte Literatur
- William Dunkel, Berlin/Leipzig/Wien 1929.
- William Dunkel. 70 Jahre, Zürich 1963 (Festschrift).
- Wolfgang Behles u. a. (Hg.), Am Rand des Reissbretts. Zehn Schweizer Architekten: Skizzen, Zeichnungen, Graphik, Bilder, Chur 1980.
- Roger Boltshauser, William Dunkel. Der Stadttheater Wettbewerb Zürich 1961, Diplomwahlfacharbeit, Architekturabteilung der ETH Zürich 1995.
- Bruno Maurer, Dunkel, William, in: Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hg.), Architektenlexikon der Schweiz. 19./20. Jahrhundert, Basel/Boston/Berlin 1998, S. 153–154.