Erhard Gull (1895–1970)

Geb. 28. Juni 1895 in Zürich, gest. 17. April 1970 in Ascona

Erhard Gull, jüngster Sohn des Architekten Gustav Gull (1856–1942), studierte in den 1910er Jahren Architektur an der ETH Zürich. Bis 1939 führte er ein Architekturbüro in Zürich, danach in Ascona. Zu seinen Bauten zählen die Reihenhaussiedlung Eleonorenstrasse/Haselweg (1924–1925), die Villa Bloch («Bellerive», 1931, entworfen von Alfred Breslauer; heute: Zentrum Architektur Zürich), die Siedlung Klösterli (1937), die Hotels Storchen (1939) und Leoneck in Zürich sowie das Hotel Europa in Ascona, Schulhäuser in Egg, Weiningen und Ascona, das Strandbad Männedorf, die evangelisch-reformierte Kirche in Ascona sowie zahlreiche Villen in Ascona und Umgebung. In den Kriegsjahren 1939–1945, während seines Aktivdienstes als Oberstleutnant des 4. Armeekorps, betrieb Gull im Maggiatal im Auftrag des Waffenproduzenten Emil Bührle einen landwirtschaftlichen Betrieb zur Versorgung der Arbeiter der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon.

Erhard Gull war bis 1956 Professor für Kostenvoranschlag, Baufinanzierung und Bauleitung sowie für Perspektivlehre an der ETH Zürich. Dort hatte er 1921 seine Doktorwürde erlangt.

Alex Winiger

Zitierweise: Alex Winiger, Bestandsbeschrieb Erhard Gull, in: Website des gta Archivs / ETH Zürich, Februar 2017 / Februar 2021, archiv.gta.arch.ethz.ch/nachlaesse-vorlaesse/erhard-gull
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Bestand



Das Nachlassfragment von Erhard Gull umfasst 2 Planschrankschubladen und 1 Regallaufmeter Unterlagen:
  • Projekt Kongressgebäude
  • Frühe Zeichnungen und Unterlagen zum Studium an der ETH Zürich
  • Schmuckentwürfe und Zeichnungen der Geschwister Lily und Karl Gull
  • Perspektivlehre von Erhard Gull: Manuskript, Zeichnungen, Belege
  • Wenige Bücher
  • 12 Familienalben (digital), darin unter anderem Fotografien von Bauten Erhard Gulls in Ascona sowie der Anbauschlacht in der Magadinoebene

Im Schweizerischen Bundesarchiv
  • Berichte der Schweizer Armee zur Offizierstätigkeit Gulls
  • Unterlagen zur Berufung als ETH-Professor


Ausgewählte Literatur



Eigene Schriften
  • Die Elemente und Methoden der Perspektive in anschaulicher Darstellung für Architekten, Maler, Techniker sowie Studierende an Hoch- und Mittelschulen, Diss. ETH Zürich, Innsbruck 1921.
  • La Perspective, exposée d’après la méthode intuitive, à l’usage des architectes, peintres, ingénieurs et élèves des écoles supérieures et moyennes, Lausanne 1924.
  • Erhard Gull, Perspektivlehre, 6 Auflagen, Zürich 1930–1981.

Sekundärliteratur
  • Robert Constam, «Erhard Gull», in: Schweizerische Bauzeitung 88 (1970), Nr. 26, S. 601 (Nachruf]).