Forschungsprojekt
Karl Egender

Forschungsprojekt
Dorothee Huber
Seit 2018
 

Karl Egender gehört zum inneren Kreis der Architekten des Neuen Bauens in der Schweiz. Mit seinem umfangreichen Werk prägte er nicht allein die klassische, sondern auch die Nachkriegsmoderne entscheidend mit. Die in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführte Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum in Zürich (1926-1933, mit Adolf Steger) zeugen ebenso wie die um das Globusprovisorium (1961) erneut geführte Auseinandersetzung von der anhaltenden Aktualität der Architektur Egenders. Allgemein bekannt sind auch die Johanneskirche in Basel (1936, mit Ernst. F. Burckhardt), das Hallenstadion in Oerlikon (1938/1939, mit Wilhelm Müller) oder das Globus-Warenhaus in Zürich (1962-1967), doch ist das Werk Egenders in seinem ganzen Umfang bisher nicht erschlossen, eine Publikation des Gesamtwerkes fehlt. Auch die Abgrenzung der Autorschaft gegenüber seinen Partnern Adolf Steger (1888–1939), Ernst F. Burckhardt (1900–1958) und Wilhelm Müller (1898–1966) gibt Fragen auf. Von grösserem Belang wird die Einordnung der baukünstlerischen Leistung eines Architekten sein, der als Nicht-Akademiker eng mit Künstlern zusammengearbeitet und sich als ausgesprochener Pragmatiker mit grossen öffentlichen Bauaufgaben, mit Themen des Bauschmucks ebenso wie mit den seit den 1950er Jahren wichtigen städtebaulichen und architektonischen Themen von grossen Geschäfts- und Warenhäusern in der City befasst hat.

Nebst dem umfangreichen Plan-Nachlass von Karl Egender werden auch die im gta archivierten Bestände und Dokumente seiner Partner Steger, Burckhardt und Müller Einblick in die Praxis eines Unternehmer-Architekten gewähren, der sich als Baukünstler Achtung zu verschaffen suchte.

Das Forschungsprojekt wird mit einer Publikation in der gta-Buchreihe «Dokumente zur modernen Schweizer Architektur» schliessen.