Forschungsprojekt
Jacques Schader (1917–2007)

Forschungsprojekt
Michael Hanak
Laufzeit: September 2014–2018
 



Jacques Schader (1917–2007) war einer der bedeutenden Schweizer Architekten des letzten Jahrhunderts. Sein bekanntestes Werk, die Kantonsschule Freudenberg in Zürich (1954–1960), gehört zum internationalen Kanon des modernen Schulbaus. Weitere beispielhafte Realisierungen sind der Verkehrspavillon am Bucheggplatz (1956), die Schulanlage an der Eugen Huber-Strasse (1962–1964) oder das Verwaltungsgebäude der IBM (1967–1973), alle in Zürich, sowie auch sein eigenes Wohnhaus in Schwerzenbach (1972–1974). Schaders Œuvre ist auch deshalb eher schmal, weil einige seiner erstprämierten Wettbewerbsprojekte nicht ausgeführt wurden, darunter die Projekte für das Stadttheater in Basel (1953, mit Werner Frey) und das Thurgauische Kantonsspital in Frauenfeld (1957/58).

Jacques Schader hat sich neben der Tätigkeit im eigenen Architekturbüro auch als Redaktor und Hochschullehrer für eine sowohl moderne als auch im tiefsten Sinne humane Architektur eingesetzt. Als Redaktor des Bauen + Wohnen prägte er die Ausrichtung dieser jungen und aufgeschlossenen Zeitschrift um 1950 für einige Jahre mit. Zwischen 1960 und 1970 lehrte er als ordentlicher Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Vorwiegend in dieser Zeit entstanden Studien zum Themenkomplex Wohnumfeld und gemeinschaftsorientierter Wohnungsbau.

Verschiedene Forschungsprojekte zu Jacques Schader in den letzten Jahren konzentrierten sich hauptsächlich auf die Kantonsschule Freudenberg in Zürich. Eine umfassende Würdigung seines vielfältigen praktischen und theoretischen Werks ist jedoch ein Desiderat. Die erste umfassende Monografie über Jacques Schader, die auf dem am gta aufbewahrten Nachlass basiert, wird diese Lücke füllen. Spezielles Augenmerk wird dabei auf architektonische Themen gelegt, die sich durch die verschiedenen Schaffensbereiche verfolgen lassen. So lässt sich eine kontinuierliche Auseinandersetzung des Architekten mit räumlicher Durchdringung und Transparenz, mit Raster und Modul als Planungs- und Konstruktionsgrundlage, mit dem Motiv der Drehspiegelung oder mit der sozialen Bedeutung von Erschliessungszonen im Wohnbau verfolgen. Gegenwärtig drängen sich bei vielen dieser Bauwerken Sanierungen oder Erneuerungen auf, umso mehr fordern sie einen verständnisvollen Umgang. Jacques Schader selbst hat mit seinem Sanierungskonzept für die Kantonsschule Freudenberg hierfür ein vorbildliches Beispiel vorgelegt.

Das Buch in der gta-Reihe «Dokumente zur moderne Schweizer Architektur» ist 2018 erschienen.


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Bruno Maurer